Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Re-Focused: Bills @ Vikings

0

by Jonas Stärk (twitter: @JonasStaerk)

WEEK 3 TAKEAWAYS:

Horrortag der O-Line

Dass die Offensive Line der Minnesota Vikings die Schwachstelle in einem ansonsten hochwertig besetzten Kader ist, war auch vor dem Spiel gegen die Buffalo Bills kein Geheimnis. Allerdings konnte die Unit in den ersten zwei Wochen zumindest in der Passprotection ordentliche Leistungen abrufen. Gegen die Bills war davon jedoch nichts zu spüren. Stattdessen stand Quarterback Kirk Cousins bei über der Hälfte seiner Dropbacks unter Druck. Insgesamt 40(!) Quarterback-Pressures bekam die Defense der Buffalo Bills von Pro Football Focus zugeschrieben. Aus Sicht der Vikings ist das ein trauriger Ligahöchstwert in der bisherigen Saison.

Einen besonders schwarzen Tag erwischte ausgerechnet Blindside-Tackle Riley Reiff, der in der bisherigen Saison eigentlich mit sehr starken Leistungen aufgefallen war. Mit insgesamt zwölf zugelassenen Pressures spielte Reiff aber vergangenen Sonntag das wohl schwächste Spiel seiner Karriere. Dass Reiff am Montag nach dem Spiel auf dem Injury Report der Vikings auftauchte, könnte ein Erklärungsansatz für diese fatale Nicht-Leistung sein.

Ebenfalls einen sehr bitteren Tag erlebte Mike Remmers. Insgesamt achtmal ließ Remmers Druck gegen Kirk Cousins zu, was für einen Interior Lineman ein eklatanter Negativwert ist. Immerhin: Rückkehrer Pat Elflein ließ in 20 Pass-Block-Snaps keinen Druck gegen Kirk Cousins zu. Von den Startern kam jedoch niemand ohne zugelassenen Druck aus und auch Rookie Brian O’Neill, der in der Pre-Season eine weiße Weste behielt, konnte viermal den Druck gegen Cousins nicht verhindern.

Defensive Front ungewöhnlich wirkungslos

Normalerweise ist die Defensive Front der Minnesota Vikings eine der gefürchtetsten der Liga. Dies kam gegen eine eigentlich schwache Offensive Line der Buffalo Bills jedoch nicht zur Geltung. Nur elf Pressures brachten die Vikings gegen Rookie Quarterback Josh Allen zustande.

Besonders die Interior Defensive Line, die in den ersten beiden Spielen extrem dominant auftrat, blieb am Sonntag vollständig wirkungslos. Bei den Pressures stand für die vier Defensive Tackles um den stark in die Saison gestarteten Sheldon Richardson am Ende des Spiels eine große Null zu Buche.

Auch die Defensive Ends konnten trotz Sacks durch Danielle Hunter und Stephen Weatherly den Ausfall von Everson Griffen nicht kompensieren. Da Griffens Ausfall offensichtlich längerfristig zu sein scheint, könnten die Verantwortlichen gezwungen sein, auf der Position nochmal nachzubessern.

Fragwürdiges Playcalling auf beiden Seiten

Nicht nur die Spieler hatten am vergangenen Sonntag keinen guten Tag. Auch die Coaches trafen mehrere schlechte Entscheidungen und trugen mit fragwürdigen Playcalls zum Debakel bei.

Offensive Coordinator John DeFilippo war bei der Performance seiner Front-Five zwar wahrlich nicht zu beneiden. Allerdings tat der unerfahrene Playcaller auch nichts, um seiner Line zu helfen. Besonders Left Tackle Riley Reiff wurde trotz seiner offensichtlichen Probleme keine Hilfe durch Running Backs oder Tight Ends bereitgestellt. Nur in einem Snap bekam Reiff Kyle Rudolph zur Seite gestellt, der jedoch bekanntermaßen kein guter Passblocker ist. Zudem gab DeFilippo das Laufspiel viel zu früh auf. So spielten die Vikings im gesamten Spiel nur vier (!) Laufspielzüge, weshalb die Defensive Front der Bills früh sämtliche Run Defense Assignments ignorieren konnte und stattdessen bedenkenlos auf Quarterback-Jagd ging.

Auch in der Defense blieben helfende Adjustments weitgehend aus. Statt den unter Druck bekanntermaßen anfälligen Rookie-Quarterback durch kreative Blitzschemen zu fordern und so der verhältnismäßig wirkungslosen Defensive Line zu helfen, blieb Zimmer bei seinem ursprünglichen Gameplan, obwohl die Blitzes, wenn sie kamen, auch deutlich Wirkung zeigten. Zudem reagierte Zimmer auch nicht auf die durchaus wirkungsvollen Scrambles von Allen.

Schreibe einen Kommentar