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Position Ranking: Offensive Tackle

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Jonas:

 

1. Jonah Williams

2. Jawaan Taylor

3. Cody Ford

4. Andre Dillard

5. Yodney Cajuste

 

Analyse:

 

Nach vielen Draftklassen mit nur wenig Talent auf Offensive Tackle, bringt dieses Jahr eine der stärksten Gruppen auf dieser Position seit Jahren hervor. Besonders spannend sind in diesem Jahr besonders einige Positions-Tweener und die Fragen, ob sie in der NFL Tackle oder Guard spielen werden. Hierzu sei gesagt, dass jedem dieser Spieler die Chance gegeben werden sollte auf Tackle zu starten, es sei denn der Depth Chart des jeweiligen Teams spricht deutlich dagegen. In meinen Rankings habe ich diese Spieler immer der Position zugeordnet, wo sie in meinem Ranking höher stehen. Es handelt sich dabei also nicht um eine Empfehlung, wo sie in der NFL tatsächlich spielen sollten.

Der beste Offensive Lineman in dieser Klasse ist für mich Alabamas Left Tackle Jonah Williams. Bis zum Beginn des Draft-Prozesses wurde er fast im Konsens aller Experten als Nummer 1 der Position gesehen. Seine Armlänge und ein eher enttäuschendes Combine bewegten einige Experten dazu, ihn ein wenig zurückfallen zu lassen. Dennoch ist sein Tape das beste der Klasse. Seine Footwork und Handtechnick sind sauber und effektiv und daran ändert auch die Tatsache, dass seine Arme um 0,375 Inches kürzer sind, als der angeblich so wichtige Wert von 34 Inches, nichts. Don’t overthink this guy!

An Nummer 2 in meinem Ranking liegt der Spieler, den die meisten Experten aktuell vorne haben. Jawaan Taylor hat physisch das wohl größte Potenzial der Draftklasse und konnte sich technisch Jahr für Jahr weiterentwickeln. Selbst mit Speed-Rushern sollte Taylor in der NFL trotz seines massigen Körpers wenige Probleme haben. Allerdings zeigt sich in seinem Tape immer wieder ein Problem, welches bisher wenig thematisiert wurde, da viele College Edge Rusher dieses nicht ausnutzen. Um Edge Speed zu countern nutzt Taylor oft sehr tiefe Sets und öffnet so hin und wieder den Weg nach innen. In der NFL, wo es mehr Edge Rusher mit effektiven Inside Countern gibt, könnte das zu einem ernsthaften Problem werden, falls er das nicht korrigiert bekommt.

Cody Ford bringt ebenfalls einen sehr massigen, aber auch überraschend mobilen Körper mit. Als One-Year-Starter für Oklahoma legte er eine sehr dominante Saison hin und bringt Upside als Tackle oder Guard in der NFL mit. Wegen seiner geringen Erfahrung ist es jedoch nicht verwunderlich, dass er technisch noch in fast allen Bereichen Nachholbedarf hat. Trotzdem könnte er besonders für ein Team, welches viele Gap-/Power-Konzepte nutzt, früh zu einem hochwertigen Starter werden.

Dass Andre Dillard nur auf dem vierten Platz in meinem Ranking steht, dürfte viele überraschen. Immerhin sehen ihn nicht wenige als besten Pass Protector in der gesamten Draftklasse. Allerdings unterscheidet sich das System, welches er von Washington State kennt deutlich von dem, was er in der NFL spielen wird. Sowohl im Run-Blocking als auch in der Pass Protection wird Dillard komplett neue Techniken lernen müssen. Das Potenzial zu einem sehr guten Pass Protector ist ohne Zweifel da und in einer Offense mit vielen Zone-Konzepten, könnte er auch im Run-Blocking ordentlichen Erfolg haben. Ein Team, welches Dillard hoch draftet, muss sich aber im Klaren darüber sein, dass Dillard ein Developmental Prospect mit wenig Positions- und Scheme-Flexibilität ist.

Yodney Cajuste ist kein spektakuläres Talent und bietet auch physisch nicht so spektakuläre Voraussetzungen wie die meisten der vorhergegangenen Spieler. Dennoch bringt Cajuste ein gutes Fundament mit. Technisch braucht er noch ein bisschen mehr Konstanz bei seinen Kick-Steps in tiefen Pass-Sets und seine Hände landen hin und wieder zu weit außen. Ansonsten ist er technisch ausgereift und ist gerade athletisch und kräftig genug, um in allen Run-Konzepten erfolgreich zu sein, wobei ich ihn lieber in einer Offense sehen würde, die mehr auf Gap-/Power-Konzepten aufgebaut ist.

Eines der frustrierendsten Tapes dieser Draftklasse lieferte ohne Zweifel Greg Little. In jedem seiner Plays sieht man sein großes Potenzial, doch oft wirkt es so, als mache er nur das Nötigste. Falls ein Coach in der NFL zu Little durchdringt und endlich sein volles Potenzial aus ihm rauskitzelt, wird Little ein starker Blindside Tackle. Vorerst würde es mir aber schwer fallen, einen hohen Pick für den ehemaligen Ole Miss Tackle zu nutzen.

Hinter den Top-Spielern bietet diese Klasse zudem eine gute Auswahl für den zweiten und dritten Draft-Tag. Neben einigen Spezialisten für bestimmte Schemen wie Kaleb McGary, Max Scharping (beide Gap/Power), Chuma Edoga und Bobby Evans (beide Zone), finden sich auch interessante Developmental Projects wie Tytus Howard oder David Edwards in den mittleren und späten Runden.

Stephan:

 

1. Jonah Williams

2. Jawaan Taylor

3. Andre Dillard

4. Cody Ford

5. Greg Little

 

Analyse:

 

Gleich vier Offensive Tackles bekommen von mir eine 1st Round Grade. Da hier wieder große Einigkeit herrscht, nur ein paar ergänzende Gedanken von mir.

Die Entscheidung zwischen OT1 Williams und OT2 Taylor ist haarscharf. Es ist gut möglich, dass beide in meinem finalen Big Board direkt hintereinander aufgelistet sind. Primär ist es eine Typ-Frage: Will ich den sicheren Williams, der aufgrund seiner körperlichen Vorraussetzungen aber eine gewisse Limitierung hat oder den athletischeren Taylor? Schlussendlich entschied ich mich für das bessere Tape, doch kein Weg ist hier falsch.

In der NFL gewinnt man heute dauerhaft nur noch über das Passspiel, besonders über die eigene Passing Offense. Und Dillard hat gut Argumente als bester Pass Protector der Klasse angesehen zu werden. Ich sehe ihn nicht ganz auf Augenhöhe der ersten beiden, aber er wird Donnerstagnacht in der ersten Hälfte vom Board gehen.

Cody Ford in Oklahoma zuzuschauen, bereitete mir von allen Offensive Lineman am meisten Freude. So unerfahren und technisch-roh er ist, jeder Snap ist für ihn eine Schlacht und die nimmt er nur allzu gerne an. Nicht nur wegen der Gesichtsbehaarung wirkt er auf dem Feld wie ein Berserker und nicht nur deswegen würde ich gerne seinen Namen zum achtzehnten Pick hören. Die Frage ob er Tackle oder Guard spielen wird, muss aber noch geklärt werden.

Nach den besten vier ist ein relativ großer Sprung zu einer größeren Day2-Gruppe. Diese könne alle Starter in der Liga werden, bringen aber auch ihre Fragezeichen mit. Ich teile Jonas‘ Punkt zu Little, die Möglichkeiten für Großes sind aber eben da! Ende der zweiten Runde würde ich als General Manager dieses Risiko eingehen.

Justin Skule aus Vanderbilt ist ein Lateround Sleeper mit Stärken in Passprotection, den ich gerne als zusätzliche Depth-Option in Minnesotas Reihen sehen würde.

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