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Pick6 – Das Kurzinterview – Week 7, Detroit Lions

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Vor jedem Spiel unserer Nordmänner wird ein gegnerischer Fan mit einer Handvoll Fragen gelöchert, was Euch einen ersten Überblick über das Team gegenüber geben wird. Für detailreiche Analysen sind darauf folgende Veröffentlichung wie die Preview und der purple people talk verantwortlich. Alles hier gebündelt auf mvfg.de

Viel Spaß!

 

Gesprächspartner:
Lions-Fan xoom

  1. Nach der äußerst unglücklichen Niederlage gegen die Packers starteten die Lions mit einem ausgeglichenen 2-2-1 Record in die neue Saison. Wie zufrieden bist Du mit Ergebnissen und Teamleistung?

Vor der Saison wäre ich mit 2-2-1 nach 5 Spielen wahrscheinlich recht zufrieden gewesen. Im Rückblick muss man sagen, dass 2 Siege eigentlich zu wenig waren, da man in allen Spielen im letzten Viertel zeitweilig in Führung lag. Mit der Leistung des Teams bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden, da man zeigen konnte, auch gegen (vermeintliche) Schwergewichte mithalten zu können.

2. Wo siehst Du Stärken und Schwächen in Detroits Kader?

Als Stärke würde ich dieses Jahr ganz klar Quarterback Matthew Stafford sehen, der mit dem neuen System in der Offensive wieder deutlich mehr zeigen kann was er drauf hat und das ist vom Potential her schon einiges. Auch die Secondary hat trotz kleinerer Ausfälle einen positiven Eindruck hinterlassen und das obwohl Cornerback Darius Slay als potentiell bester Mann (noch?) nicht überragend spielt.

Schwächen sind klar das Rungame und das zu starke Commitment dazu, auch wenn es wirklich gar nicht klappen will. Auf der defensiven Seite sind der immer noch schwache Passrush (auch verletzungsbedingt) und in meinen Augen noch viel stärker die Linebacker, allen voran der ehemalige Firstrounder Jarrad Davis.

 

3. Was erwartest Du als Lions-Fan von Minnesota dieses Jahr?

Ich hatte Minnesota im Vorfeld die größten Chancen auf die Divisionkrone eingeräumt und war einigermaßen überrascht, als es am Anfang nicht wirklich rund lief. Mittlerweile scheinen sie sich ja offensiv wieder gefangen zu haben, die Defense sollte vom Potential her sowieso eine Top10-Unit sein. Wenn die Probleme der Offensive Line wenigstens einigermaßen im Zaum gehalten bzw. kaschiert werden können, dann sollten die Playoffs auf jeden Fall machbar sein. Man hat den Vorteil jedes Team der Division noch zuhause empfangen zu dürfen und auch die Auswärtsaufgaben bei den Cowboys und bei den Chiefs wirken weniger angsteinflößend als noch vor 3 Wochen.

 

4. Quarterback Matthew Stafford erlebt einen zweiten Frühling. Der 31-Jährige spielt besser und besonders aggressiver als in den Vorjahren. Woran machst Du den Wandel fest?

Der Unterschied ist ganz klar an Offensive Coordinator Darrel Bevell festzumachen. Seine Offense setzt deutlich mehr auf ein tiefes Passspiel, als das in den Vorjahren unter Jim Bob Cooter der Fall war. Dies gibt Stafford die Möglichkeiten seinen Arm, der ja nicht gerade zu den schlechtesten der Liga gehört, voll einzusetzen. Ein weiterer Faktor ist wohl auch, dass Patricia mehr Vertrauen in Bevell hat als bei seinem Vorgänger, weswegen auch deutlich mehr Risiko gegangen wird. Diese höhere Risikobereitschaft im Pass-Playcalling hat aber (noch?) nicht zu einer höheren Interceptionrate geführt, wenngleich Stafford immer wieder für einen überflüssigen und unzeitigen Fumble zu haben ist.

 

5. Nickel Justin Coleman wurde in der letzten Free Agency Periode aus Seattle nach Motown geholt. Wie macht sich der Neuzugang in eurer Defense?

Während die Berichte aus dem Trainingscamp und in der Preseason noch etwas skeptisch waren, hat Coleman in den ersten Spielen gezeigt, warum man ihn unter Vertrag genommen hat. Sowohl der Eye-Test als auch Stats und die PFF Grade (Nr. 5 unter allen CB) lassen in Coleman einen sehr starken Slot-CB erkennen. Nach Jahren in denen die Mitte des Feldes immer eine große Schwäche der Pass Coverage war, ist man dort zumindest auf einem positiven Weg.

 

6. T.J. Hockenson galt bei vielen Scouts vor dem Draft als eines der besten TE-Prospekte der letzten Jahre. Die ersten Daten (PFF, Footballoutsiders) sind noch nicht so glanzvoll wie erhofft. Wie kann man Hockenson besser ins Spiel einbinden und welche Verbesserungen müssen von ihm selbst kommen?

Der Weg für Rookie Tight Ends in der NFL ist oft steinig und auch ein sehr starker Saisonauftakt konnte Hockenson nicht davor bewahren dies am eigenen Leib zu spüren. Und man sieht bei ihm sowohl im Blocking als auch im Receiving noch Schwächen, was zum Beispiel sein fallengelassener Touchdown am Montag in Green Bay illustriert. Auch scheint die hauseigene Konkurrenz ihn etwas von seinen Möglichkeiten zu nehmen. Logan Thomas, der dritte TE hat seine Snapzahl seit Anfang der Saison deutlich steigern können und das oft auf Kosten von Hockenson. Hinzu kommt auch, dass die Lions zwar mehr aus 2 und 3-TE Sets spielen als letztes Jahr, aber jetzt mit 23% auch nicht wahnsinnig viel. Da gäbe es auch von Seiten des OC noch Möglichkeiten ihn mit Play Action Spielzügen aus genau jenen Formations wieder mehr Chancen zu geben.

 

Extra Point: Deine beiden Lions Players2watch und dein Tipp für Sonntag?

Die Offensive Tackles Taylor Decker/Rick Wagner – Beide OT haben bisher eine maximal durchschnittliche Saison hinter sich. Mit Griffen und Hunter kommt jetzt ein sehr schweres Matchup auf die beiden zu. Ist Stafford wie letztes Jahr in Minneapolis ständig unter Druck, wird es schwer die offensiven PS auf die Straße zu bringen.

Cornerback Rashaan Melvin – Wenig Teams können zwei so gute Receiver wie Thielen und Diggs aufbieten. Wen immer Darius Slay übernimmt, Melvin wird ebenso einen starken Gegenpart haben. Schafft er es dieses Matchup einigermaßen offen zu gestalten, kann das mehr Zeit für den Pass Rush bedeuten die doch anfällige O-Line der Vikings zu attackieren.

Pick:   20-17 Lions

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Wir bedanken uns herzlich bei xoom für die Bereitschaft zur Teilnahme am Interview und die schnelle und kompetente Beantwortung der Fragen!

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