In weniger als zwei Wochen startet der NFL Draft in Las Vegas. Nach den Moves der letzten Wochen ist für die Vikings die Positionswahl bei den Top-Picks relativ offen. Besonders interessant wird es sein, ob Kwesi Adofo-Mensah die Draft-Strategie seines Vorgängers stark verändern wird.
Für diesen Mock Draft wurde der Simulator von thedraftnetwork.com verwendet.
Runde 1 - Pick 12
TRADE!
KC bekommt: #12 (R1), #250 (R7)
MIN bekommt: #29 (R1), #30 (R1), #121 (R4)
Der Draft startet für die Vikings mit einem radikalen Down-Trade. Da die Stärke dieser Draftklasse in ihrer Tiefe liegt, sollte besonders die Sammlung von zusätzlichen Top 100 Picks das Ziel sein. Kansas City hingegen sucht einen Ersatz für Tyreek Hill und ist in diesem Szenario mit Jamison Williams fündig geworden. Um ihn zu bekommen, war ein massiver Up-Trade nötig.
Runde 1 - Pick 29
Kaiir Elam, CB, Florida
Trotz der Moves der letzten Wochen bleibt Cornerback das größte Need für die Vikings. Hinter einem alternden Patrick Peterson und Cameron Dantzler ist noch viel Luft für neue Talente. Elam ist ein physischer Cornerback mit Stärken in Press-Man und Zone-Coverage. Fragen zu seiner Athletik konnte Elam beim Combine in Indianapolis positiv beantworten. Seine physische Spielweise könnte wegen der restriktiven Regeln in der NFL zum Problem werden. Allerdings können ihm die Vikings hinter Dantzler und Peterson ein wenig Zeit geben, um sich an die neuen Rahmenbedingungen zu gewöhnen.
Runde 1 - Pick 30
Boye Mafe, Edge, Minnesota
Mit dem zweiten Erstrundenpick verstärken die Vikings ihre Front. Zwar wurde in der Free Agency Za’Darius Smith geholt. Die Zukunft auf der Position über 2022 hinaus steht aber noch in den Sternen. Mafe ist ein athletischer Freak mit idealen Körpermaßen. Allerdings ist seine Unerfahrenheit noch deutlich zu sehen. Besonders an seiner Übersicht gegen den Lauf muss er noch arbeiten. Die beste Rolle für seine Rookie-Saison könnte Designated Pass-Rusher sein. Sollten Hunter und Smith fit bleiben kann er sich in Ruhe als dritter Pass-Rusher entwickeln.
Runde 2 - Pick 46
TRADE!
TB bekommt: #46 (R2)
MIN bekommt: #60 (R2), #91 (R3)
Die Vikings sammeln einen weiteren Top 100 Pick. Im Gegenzug dafür geht es für die Buccaneers 14 Plätze hoch. General Manager Jason Licht ist bekannt dafür, im Draft eher den Weg nach oben zu suchen und am zweiten Tag in die Secondary zu investieren. Mit Jalen Pitre bekommt er einen sehr flexibel einsetzbaren Defensive Back.
Runde 2 - Pick 60
Calvin Austin III, WR, Memphis
Es ist mittlerweile bekannt, dass ich eine ausgeprägte Vorliebe für Gadget-Spieler habe. Mit seinen Fähigkeiten als Runner nach dem Catch passt Austin in dieses Profil. Allerdings ist der pfeilschnelle Receiver deutlich mehr als nur ein Gadget. Der Großteil seiner Produktion kam nicht durch manufactured Touches. Der ehemalige Memphis-Receiver gewinnt bei seinem Release und auf seinen Routen mit extrem flinken Bewegungen. Problematisch ist hingegen seine geringe Größe. Bereits auf dem College sah er bei contested Catches fast kein Land. Das dürfte sich auch in der NFL vermutlich nicht ändern.
Runde 3 - Pick 77
Channing Tindall, LB, Georgia
Auf der Linebacker-Position ist Speed in Ed Donatells Defense eine der wichtigsten Eigenschaften. Den bringt Channing Tindall ohne Frage mit. Der ehemalige Bulldogs-Linebacker ist einer der athletischsten Spieler auf seiner Position. Probleme hat er allerdings noch im Spielverständnis. Zu oft benötigt er zu viel Zeit, um den gegnerischen Spielzug richtig zu erkennen. Hinter Eric Kendricks und Jordan Hicks dürfte er aber immerhin mindestens ein Jahr für seine Entwicklung Zeit bekommen.
Runde 3 - Pick 91
Damarri Mathis, DB, Pittsburgh
Mit Mathis holen die Vikings ein weiteres athletisches Projekt in die Defense. Mathis spielte in Pittsburgh überwiegend als outside Cornerback. Ob das in der NFL seine Rolle sein wird, ist jedoch fraglich. Wegen seiner Körpermaße, seiner Agilität und seinen Fähigkeiten gegen den Lauf könnte die beste Rolle für Mathis im Slot oder auf Safety sein.
Runde 4 - Pick 121
TRADE!
BUF bekommt: #121 (R4), #192 (R6)
MIN bekommt: #130 (R4), #168 (R5)
Der dritte und letzte Trade in diesem Mock Draft wurde mit den Bills abgeschlossen. Auch Brandon Beane geht durchaus gerne hoch. Mit Khalil Shakir bekommt er einen Ersatz für den entlassenen Cole Beasley.
Runde 4 - Pick 130
Luke Fortner, iOL, Kentucky
Luke Fortner ist der erste Spieler in diesem Mock, der bereits in meiner ersten Version vertreten war. Seitdem ist er auf vielen Boards stark gestiegen. Auf meinem Big Board ist er ein Top 100 Prospect. Ein großer Vorteil für Fortner ist seine Vielseitigkeit, da er bereits auf allen drei Positionen in der interior Line eingesetzt wurde.
Runde 5 - Pick 156
Jack Jones, CB, Arizona State
Die Gewinnung von Tiefe in der Secondary ist eine der wichtigsten Aufgaben für diesen Draft. Mit Jack Jones gehen die Vikings einen weiteren Schritt in diese Richtung. Trotz seiner nicht optimalen Körpermaße hat Jones gute Ball Skills und kommt auf insgesamt zehn Interceptions in den letzten vier Spielzeiten. In der NFL könnte er als outside Cornerback oder im Slot eingesetzt werden.
Runde 5 - Pick 168
Daniel Bellinger, TE, San Diego State
Im College wurde Daniel Bellinger hauptsächlich als Blocker im Laufspiel und als Sicherheitsoption im Passspiel genutzt. Seine Athletik deutet aber darauf hin, dass er auch als Receiver deutlich mehr Potential hat. Im schlimmsten Fall bekäme man mit ihm wohl einen kompetenten Blocking Tight End.
Runde 6 - Pick 184
Markquese Bell, S, Florida A&M
Bell bringt körperlich alle Eigenschaften mit, die man sich von einem Safety wünscht. Seine beste Rolle in der NFL wäre wohl als alleiniger tiefer Safety. Seine College-Karriere hat sich der ehemalige Top-Recruit mit einem Vorfall abseits des Platzes erschwert.
Runde 6 - Pick 191
Esezi Otomewo, DL, Minnesota
Nach Boye Mafe wäre Otomewo der zweite Pick aus der letztjährigen Gophers-Front. Im Draftprozess wurde er wegen einer Verletzung zurückgeworfen, wodurch er den Senior Bowl, das Combine und den Pro Day in Minnesota verpasste. In der neuen Defense der Vikings würde sich Otomewo wohl als Defensive End bei frühen Downs und als Inside-Rusher bei Passing Downs einsortieren.
Fazit
Die größte Stärke dieser Draftklasse liegt in ihrer Tiefe. Deshalb war es das Ziel, möglichst viele Picks in den Top 100 und in der ersten Hälfte des dritten Tages zu sammeln. Der Kader der Vikings benötigt an vielen Stellen Tiefe. Besonders im Defensive Backfield braucht das Team mehrere Verstärkungen. Dieses Problem wurde mit viel Spielern (Elam, Mathis, Jones und Bell) angegangen. Mit Calvin Austin III bekommt zudem Kirk Cousins eine Neue Waffe, die eine gute Ergänzung zu Justin Jefferson, Adam Thielen und K.J. Osborn bieten sollte. Die Front wurde mit zwei Spielern aus Minnesota weiter verstärkt.
