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Position Ranking: Linebacker

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Jonas:

 

1. Devin Bush

2. Devin White

3. Blake Cashman

4. Mack Wilson

5. Bobby Okereke

 

Analyse:

 

Der diesjährige Jahrgang der Linebacker ist athletisch. Das ist aber auch wirklich alles positive, was man zu dieser Klasse sagen kann. Die teuren Verträge für Free Agent Linebacker in der diesjährigen Free Agency waren ebenfalls ein Indikator wie wenig sich die Teams von den diesjährigen Draft Prospects dieser Position versprechen.

Der beste Linebacker der Klasse ist Devin Bush und auch das sagt viel über die Klasse aus. Bush ist undersized und braucht besonders in Zone-Coverage ein besseres Spielverständnis. Allerdings ist er der beste Linebacker in Man-Coverage und durch seine Athletik und Explosivität mit viel Upside in Zone-Coverage ausgestattet. Zudem ist Bush ein guter Tackler, Blitzer und Gap-Shooter gegen den Lauf. Kurz gesagt: Obwohl er in einigen Bereichen noch viel Entwicklung benötigt und er sehr klein für einen Linebacker ist, kann Bush als der komplettester Spieler seiner Position angesehen werden.

Athletisches Potenzial bis unter die Decke bringt auch Devin White mit. Das LSU Produkt spielt aggressiv gegen den Lauf und hat alle nötigen körperlichen Voraussetzungen, die in Coverage nötig sind. Was ihm jedoch komplett fehlt ist Speilverständnis. Einige Unzulänglichkeiten, welche durch seine schlechten Instinkte verursacht werden, kann White durch seine Athletik maskieren, dennoch wird er einen weiten Weg zu gehen haben, um erfolgreich in der NFL zu spielen. Ich Nutze selten Analogien zum Fußball, wenn ich über die NFL schreibe. Allerdings wurde über Ouzmane Dembélé mal gesagt: „Er hat alle nötigen Werkzeuge, um einer der besten der Welt zu sein, aber er nimmt fast immer das Falsche“. Diese Aussage beschreibt auch Devin White perfekt.

Blake Cashman ist das perfekte Beispiel für einen gelungenen Draftprozess. Ich als Gophers-Fan habe schon vor dem Combine oft angeregt, dass man sich doch diesen hoch produktiven Minnesota-Linebacker mal näher anschauen soll. Doch erst als Cashman mit einem herausragenden Combine seine Athletik bewies, liefen Scouts und Medienvertreter panisch ins Archiv, um sich 2018er Tape der Gophers Defense zu besorgen. Und siehe da… der ist ja wirklich so gut, wie seine Statistiken es sagen. Cashman ist ein hoch instiktiver Spieler gegen den Lauf, der einige Schwächen im Block-Shedding mit Agilität und Speed auszugleichen weiß. Seine kurzen Arme könnten ein Problem im Tackling auf NFL Level werden, doch auch dafür findet er meistens die richtige Lösung. Cashmans beste Rolle in der NFL dürfte als 3-Down Weakside Linebacker sein. In Coverage besitzt er die nötige Athletik und Agilität, um Tight Ends, Running Backs und sogar große Slot Receiver zu covern. Allerdings muss er hier noch öfter seine Hände an den Ball bekommen.

Von Mack Wilsons Tape war ich echt enttäuscht, da ich vorher bereits von seinem athletischen Potenzial wusste und er mir von Stephan sehr hoch angepriesen wurde, weshalb ich hohe Erwartungen hatte, als ich mit dem Studium seines Tapes begonnen habe. Ich verstehe auch an manchen Stellen warum, denn seine Fähigkeiten in Zone-Coverage sind die besten der Klasse und seine Ball Skills sind außergewöhnlich für einen Linebacker. Allerdings fehlt Wilson jeglicher Sinn dafür, wann gegen den Lauf in den Angriffsmodus schalten muss. Das bezieht sich nicht auf das Tackling selber, sondern auf den Prozess davor. Wilson ist passiv ohne Ende, selbst wenn sich Gaps direkt vor seiner Nase öffnen und somit raubt er sich oft jegliche Chance auf Tackles vor Loss. Wilsons nur sehr geringe Backfield-Produktion kommt zudem fast ausschließlich durch gecallte Blitzes. Bei standardmäßigen Gap-Assignments schenkt Wilson seinen Gegnern bei jedem Play drei, vier Yards, die er nicht hergeben müsste. Sollte er das in der NFL nicht in den Griff bekommen, sehe ich ihn auf die Rolle eines Passing-Down Linebackers limitiert.

Bobby Okereke ist ein guter Athlet mit durchschnittlicher Agilität, der jedoch noch sehr roh in vielen Bereichen des Spiels ist. Besonders beim Lesen der Offense braucht der Stanford-Linebacker noch viel zu lange, weshalb er oft zu spät das Play erreicht. Wenn das durch NFL Coaching korrigiert wird, hat er das Potenzial, zu einem soliden 3-Down Linebacker. Vorerst sehe ich ihn jedoch frühestens in der dritten Runde und es ist zu erwarten, dass seine Rolle in seiner Rookie Season hauptsächlich Arbeit in den Special Teams beinhaltet.

Auch in der Tiefe bietet dieser Linebacker-Jahrgang nur wenig Potenzial. Es gibt einige Spieler mit dem Potenzial zu interessanten Role Playern zu werden wie David Long oder Ben Burr-Kirven (Für Passing Downs) oder altmodische Two Down Thumper wie Wisconsin Linebacker T.J. Edwards.

Stephan:

 

1. Mack Wilson

2. Devin Bush

3. Devin White

4. Blake Cashman

5. Bobby Okereke

 

Analyse:

 

Der Offball-Linebacker Jahrgang ist wirklich schwach, da gibt es keine zwei Meinungen. Kein Prospect kommt ohne Fragezeichen in den Draft. Wirkliche Starter-Qualitäten haben für mich nur die ersten vier und auch die nicht Day1. Kein guter Jahrgang für Teams mit Need.

Mack Wilson ist LB1. Mir ist bewusst, dass ich damit soziemlich alleine stehe, but I will die on this hill until the end! Wilson ist hervoragend in Zone Coverage. Er liest dabei sowohl den gegnerischen Quarterback als auch die Receiver richtig und hat trotz durchwachsener Combine die notwendige Range um den Ball zu spielen. Gleichzeitig ist er ein sehr guter Blitzer und kann Running Backs in Man Coverage nehmen. Und ganz klassisch für Linebacker aus Alabama, wächst an der Stelle seines Hits so schnell kein Gras mehr. Er ist undersized, liest Run Plays des öfteren falsch und hat teilweise wirklich große Probleme sich vom Block zu lösen. Ob er physisch genug ist um gegen Tight Ends in Man Coverage zu bestehen, ist auch ein Fragezeichen. Doch richtig eingesetzt rechtfertigt er einen späten Firstround Pick.

Bush ist der beste Man Cover Linebacker der Klasse. Er ist athletisch stark und kann es so mit Tight Ends und Running Backs aus dem Backfield aufnehmen. Besonders seine Reads sind meist schnell und on point. Ihm fehlt es an simpler Körpergröße, was auch seine Range in Zone Coverage beeinflusst. Und auch er hat zu oft Probleme sich vom blockenden Gegenspieler zu lösen. Auch Bush sehe ich am Ende der ersten Runde.

Devin White bekommt unendlich viel Hype der Medien. Sein Tape kann eines der besten sein, wenn er seine unfassbare Athletik ausspielen kann, durch Blocking Gaps stößt und einen Tackle im Backfield setzt. Aber lass ihn nichts lesen müssen. Sein es Run Plays, Route Kombinationen oder QB-Eyes. Und hoffentlich setzt er auch den Tackle, zu oft verpasst er ihn nämlich trotz guter Position. Er wird als Top10 Spieler Donnerstagnacht vom Board gehen, vielleicht sogar Top5. Ich habe ihn Anfang bis Mitte der zweiten Runde geranked. Zu viel Risiko, zu viel Atlehtik mit zu wenig Football IQ.

Cashman hat sich als Sleeper der Klasse herausgestellt, der erst ab Mitte des Draftprozess auf den führenden Seiten auftauchte. Inzwischen ist er in den meisten Top5 gesetzt. Er hat die notwendige Speed und tätigt meist die richtigen Reads um in Zone Coverage zu glänzen. Zusätzlich ist er ein sicherer Tackler und wusste auch bei der Scouting Combine zu überzeugen. Es fehlt an Kraft und er hat wirklich sehr kurze Arme, was ihm wahrscheinlich große Probleme gegen NFL Offensive Lines bereiten wird. Auch in Man Coverage agiert er sehr unerfahren, ich habe aber die Hoffnung, dass er atlehtisch genug ist um auch darin zukünftig ein guter Linebacker zu sein. Ende der zweiten Runde ist ein guter Spot für den Value des Minnesota Golden Gophers.

Okereke ist „the best of the rest“. Er hat phasenweise im College zeigen können, dass er sowohl in Man als auch in Zone Coverage agieren kann. Allerdings hat auch er Probleme mit dem Lesen des Plays und kommt so oft zu spät zum Ball, was auch an seiner nur durchschnittlichen Athletik liegt. Anfang bis Mitte der dritten Runde lautet meine Grade für ihn.

Bei so einer schwachen Klasse wird jeder Sleeper automatisch zum Kandidaten für frühe Runden. Einen Namen den man sich dennoch für den Draftsamstag merken darf: David Long aus West Virginia. Er ist zu klein und besonders viel zu leicht für die NFL. Mit ein, zwei Jahren Aufbau und Mentoring bezüglich Erkennung von Receiving Routen, könnte er aber als Will-Linebacker in der NFL einen Impact haben. Atlehtik und Aggresivität sind auf jeden Fall vorhanden. Und Special Teams kann er auch spielen.

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